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Wir folgen in der Podcast-Reihe den Spuren der RAF in Hessen von den ersten Anschlägen der Gruppe im Mai 1972 bis zur Auflösung und zeigen, welche wechselvolle Geschichte das Land Hessen mit der Geschichte der RAF verbindet. Jede Folge der Podcast-Reihe "Die RAF in Hessen" ist bei allen gängigen Podcast-Anbietern abrufbar!

Folge 1: Eine komplizierte Geschichte

Skripterstellung: Duška Roth, Lorenz Hoffmann und Robert Wolff

Moderation: Duška Roth und Lorenz Hoffmann

Gast: Michaela Wunderle

Musik und Abmischung: Olaf Parusel

Links:

50 Jahre „Mai-Offensive“ der RAF – Themenmonat der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung: https://hlz.hessen.de/hlz/aktuelles/50-jahre-mai-offensive-der-raf-themenmonat-der-hessischen-landeszentrale-fuer-politische-bildung/

Abschluss des Themenmonats 50 Jahre „Mai-Offensive“ der RAF der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung: https://hlz.hessen.de/hlz/aktuelles/abschluss-des-themenmonats-50-jahre-mai-offensive-der-raf-der-hessischen-landeszentrale-fuer-politische-bildung/

Wichtige Phasen der RAF-Geschichte: https://zeitgeschichte-online.de/themen/wichtige-phasen-der-geschichte-der-raf

Das Stammheim-Protokoll. Die Gesamtedition: https://www.stammheim-prozess.de/

ID Verlag (Hrsg.) (1997): Rote Armee Fraktion - Texte und Materialien zur Geschichte der RAF: https://www.nadir.org/nadir/archiv/PolitischeStroemungen/Stadtguerilla+RAF/RAF/raf-texte+materialien.PDF

Literatur:

Petra Terhoeven (2022): Die Rote Armee Fraktion. Eine Geschichte terroristischer Gewalt, https://hlz.hessen.de/publikationen/publikationsverzeichnis/details/die-rote-armee-fraktion/

Robert Wolff (Mai 2022), Die Mai-Offensive der RAF im Jahr 1972. Reaktionen des Verfassungsschutzes, in: Zeitgeschichte-online, https://zeitgeschichte-online.de/kommentar/die-mai-offensive-der-raf-im-jahr-1972

Kaufhausbrandstiftungen, konspirative Wohnungen und Bombenwerkstätten im Stadtzentrum von Frankfurt am Main – wenige Bundesländer sind so eng mit der Geschichte der RAF verbunden wie Hessen. Warum aber war die RAF in Hessen so präsent? Was passierte in der linken Szene und der „Studentenbewegung“ Ende der 1960er Jahre und Anfang der 1970er Jahre in Frankfurt am Main? Was waren die vorherrschenden Themen, Ideale und Einstellungen, die das linksradikale Milieu mit der RAF teilte? Und wo waren die Brüche zwischen der RAF und der „Scene“? Über diese Fragen sprechen die Journalistin Duška Roth und der Journalist Lorenz Hoffmann 50 Jahre nach der „Mai-Offensive“ der RAF mit Robert Wolff, Referent der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung und der Zeitzeugin Michaela Wunderle, Journalistin, Autorin und Übersetzerin aus dem Italienischen.

Folge 2: Die "Mai-Offensive" 1972 und ihre Folgen

Skripterstellung: Duška Roth, Lorenz Hoffmann und Robert Wolff

Moderation: Duška Roth und Lorenz Hoffmann

Gast: Michaela Wunderle

Musik und Abmischung: Olaf Parusel

Links:

50 Jahre „Mai-Offensive“ der RAF – Themenmonat der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung: https://hlz.hessen.de/hlz/aktuelles/50-jahre-mai-offensive-der-raf-themenmonat-der-hessischen-landeszentrale-fuer-politische-bildung/

Abschluss des Themenmonats 50 Jahre „Mai-Offensive“ der RAF der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung: https://hlz.hessen.de/hlz/aktuelles/abschluss-des-themenmonats-50-jahre-mai-offensive-der-raf-der-hessischen-landeszentrale-fuer-politische-bildung/

Wichtige Phasen der RAF-Geschichte: https://zeitgeschichte-online.de/themen/wichtige-phasen-der-geschichte-der-raf

Das Stammheim-Protokoll. Die Gesamtedition: https://www.stammheim-prozess.de/

ID Verlag (Hrsg.) (1997): Rote Armee Fraktion - Texte und Materialien zur Geschichte der RAF: https://www.nadir.org/nadir/archiv/PolitischeStroemungen/Stadtguerilla+RAF/RAF/raf-texte+materialien.PDF

Literatur:

Petra Terhoeven (2022): Die Rote Armee Fraktion. Eine Geschichte terroristischer Gewalt, https://hlz.hessen.de/publikationen/publikationsverzeichnis/details/die-rote-armee-fraktion/

Robert Wolff (Mai 2022), Die Mai-Offensive der RAF im Jahr 1972. Reaktionen des Verfassungsschutzes, in: Zeitgeschichte-online, https://zeitgeschichte-online.de/kommentar/die-mai-offensive-der-raf-im-jahr-1972

Am 11. Mai 1972 explodieren in Frankfurt am Main im Hauptquartier des V. Corps der US-Armee drei Bomben. Es ist der erste von sechs Anschlägen der „Mai-Offensive“, der verheerenden Anschlagsserie der ersten Generation der RAF. Im Narrativ der RAF ist die „Mai-Offensive“ eine spontane Reaktion auf US-Präsident Nixons Verminung der Häfen in Nordvietnam. In Wahrheit gehen den Anschlägen Monate der Vorbereitung, Planung und Sprengstoffbeschaffung voraus. Die Ziele: US-Behörden in Deutschland, deutsche Ermittlungsbehörden und -personen, die Springerpresse. Das Zentrum der Konspiration: Frankfurt am Main. Duška Roth und Lorenz Hoffmann spüren mit Robert Wolff, Referent der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung und der Zeitzeugin Michaela Wunderle, Journalistin, Autorin und Übersetzerin aus dem Italienischen, dieser Zeit nach und beleuchten die Hintergründe der „Mai-Offensive“, ihre Folgen und welche Rolle Hessen dabei gespielt hat.

Folge 3: Haftbedingungen, Hungerstreiks und der erste Prozess gegen die RAF 1972-1973

Skripterstellung: Duška Roth, Lorenz Hoffmann und Robert Wolff

Moderation: Duška Roth und Lorenz Hoffmann

Gäste: Renate Aßmus, Ulrike Fabricius und Kurt Groenewold

Musik und Abmischung: Olaf Parusel

 

Timestamps:

00:00: Rückblick Mai-Offensive 1972 und Verhaftungswelle

03:35: Haftbedingungen der RAF-Mitglieder

08:07: Solidarität mit den inhaftierten RAF-Mitgliedern

14:38: Das Info als zentrales Kommunikationsmittel der RAF-Gefangenen

18:17: Unterstützung von Außen – Diskussionen

19:27: Debatte: politische Gefangene oder Kriminelle?

20:50: Debatte: Die „Sympathisanten“

23:05: Prozess Horst Mahler

24:47: Haftbedingungen und 1. Hungerstreik

28:42: Aktivitäten Rote Hilfe Frankfurt am Main

31:10: 2. Hungerstreik

31:44: Pressekonferenz Paris und Pressemitteilung Kirchentag

35:10: Zersplitterung der Linken und Ausblick Folge 4

Links:

Hungerstreikerklärung Anwälte, 1. Streik Januar 1973: https://socialhistoryportal.org/sites/default/files/raf/0019730122.pdf

Verteidigerpost, Groenewold, Frage, ob Anwälte eigenen Hungerstreik machen: https://socialhistoryportal.org/sites/default/files/raf/0019730224_2.pdf

Antifolterkomitee: https://socialhistoryportal.org/sites/default/files/raf/0019730500_01_2.pdf

Ensslin über Anwälte und “liberale” Unterstützerinnen und Unterstützer: https://socialhistoryportal.org/sites/default/files/raf/0019730500_02_2.pdf

Groenwold Anwaltspost zu Hungerstreiks, PK in Paris, Zahlen, einzelnen Fällen von Hungerstreikenden und Behandlung durch Beamte: https://socialhistoryportal.org/sites/default/files/raf/0019730500_03_2.pdf

Heidelberger Komitee, Veröffentlichung: https://socialhistoryportal.org/sites/default/files/raf/0019730500_04_2.pdf

Hungerstreikerklärung der Gefangenen: https://socialhistoryportal.org/sites/default/files/raf/0019730508_7.pdf

RAF Dokument zur Einteilung Info, zur “Kampagne”, zur Roten Hilfe: https://socialhistoryportal.org/sites/default/files/raf/0019730600_01_2.pdf

info zu Hungerstreik, Zwangsernährung, Pressespiegel: https://socialhistoryportal.org/sites/default/files/raf/0019730600_08_2.pdf

Erklärung Kirchentag: https://socialhistoryportal.org/sites/default/files/raf/0019730600_09_2.pdf

Ensslin?: Hungerstreik drinnen und Militanz draußen in direktem Verhältnis: https://socialhistoryportal.org/sites/default/files/raf/0019730630_2.pdf

Beschreibung PK Paris: https://socialhistoryportal.org/sites/default/files/raf/0019730703_2.pdf

Kursbuch 32: https://socialhistoryportal.org/sites/default/files/raf/0019730800_01_2.pdf

Baader droht und beschimpft Anwälte: https://socialhistoryportal.org/sites/default/files/raf/0019731223_2.pdf

Archivmaterial zu Roten Hilfen allgemein: https://www.mao-projekt.de/BRD/REP/Rote_Hilfe.shtml

Dokumentation zur Roten Hilfe Frankfurt: https://www.mao-projekt.de/BRD/HES/DA/Frankfurt_Rote_Hilfe_Politische_Justiz.shtml

Archivmaterial zur ersten Generation der RAF in virtueller Ausstellung: https://www.bundesarchiv.de/DE/Content/Virtuelle-Ausstellungen/Die-Erste-Generation-Der-Raf-In-Stammheim/die-erste-generation-der-raf-in-stammheim.html

Spiegel Artikel zum Auftakt Mahler Prozess: https://www.spiegel.de/politik/gesetz-und-pistole-a-a8c79ea3-0002-0001-0000-000042805132

BZ Beitrag von Götz Aly ‚Horst Mahler: Ein Richter erinnert sich‘: https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/horst-mahler-ein-richter-erinnert-sich-li.101278

Erwähnung Hof Tante im Spiegel, https://www.spiegel.de/politik/kukident-mal-drei-a-74bdda4c-0002-0001-0000-000042891607

Videos:

Die Geschichte der RAF (3), Der Knast, der Prozess und die Sympathisanten, https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/die-geschichte-der-raf-3-102.html

Literatur:

Schulz, Jan-Hendrik (2019): Unbeugsam hinter Gittern. Die Hungerstreiks der RAF nach dem Deutschen Herbst

Terhoeven, Petra (2022): Die Rote Armee Fraktion. Eine Geschichte terroristischer Gewalt, https://hlz.hessen.de/publikationen/publikationsverzeichnis/details/die-rote-armee-fraktion/

Bambule (Hrsg.) (2013): Das Prinzip Solidarität. Zur Geschichte der Roten Hilfe in der BRD

ID Verlag (Hrsg.) (1997): Rote Armee Fraktion - Texte und Materialien zur Geschichte der RAF: https://www.nadir.org/nadir/archiv/PolitischeStroemungen/Stadtguerilla+RAF/RAF/raf-texte+materialien.PDF

Aufsätze:

Wolff, Robert (2020): Folter und Mord an den „Helden des Volkes“ in bundesdeutschen Justizvollzugsanstalten? Das konspirationistische Weltbild der Roten Armee Fraktion, 1970–1977, https://imdialog.akademie-rs.de/ojs/index.php/idadrs/article/download/256/198/

Kraushaar, Wolfgang (2007): Die Mythen der RAF, https://www.bpb.de/themen/linksextremismus/geschichte-der-raf/49223/die-mythen-der-raf/

Nach der „Mai-Offensive 72“ stand die Solidarität zur RAF in der westdeutschen Bevölkerung auf einem Tiefpunkt. Der Fahndungsdruck auf die Gruppe wurde durch vermehrten Einsatz schwerbewaffneter Polizeibeamter in der gesamten Bundesrepublik zunehmend verstärkt. In dieser gesellschaftlichen Situation erfolgten die Verhaftungen der RAF-Gründungsmitglieder, wohlgemerkt in fast allen Fällen durch Hinweise aus der Bevölkerung. Die Aktivitäten der „ersten RAF-Generation“ in der Illegalität nahmen mit den Verhaftungen ein rasches Ende; bis zur Stockholm-Besetzung im Jahr 1975 wurde die RAF für keine mit der „Mai-Offensive“ vergleichbaren Taten verantwortlich gemacht. Viele Politikerinnen und Politiker atmeten auf: die zu diesem Zeitpunkt kurze Geschichte der RAF schien bereits beendet. Wie falsch diese Einschätzung war, sollte sich in den nächsten Jahren zeigen. Folge 3 erzählt die Geschichte der RAF ab der Verhaftungswelle im Juni/Juli 1972 bis zum Ende des Jahres 1973 mit Schwerpunkt auf Hessen nach. In diese Phase fällt die Einrichtung des „infos“, der erste große Prozess gegen Horst Mahler in Berlin, die ersten beiden Hungerstreiks der inhaftierten RAF-Mitglieder sowie die Versuche von nicht verhafteten Mitgliedern und Unterstützerinnen und Unterstützer, die Gruppenstrukturen der RAF wiederaufzubauen und zu professionalisieren. Die Folge enthält subjektive Wahrnehmungen von den Zeitzeuginnen Renate Aßmus und Ulrike Fabricius und dem Zeitzeugen und RAF-Anwalt Kurt Groenewold, die von der Moderation in den breiten historischen Kontext eingeordnet werden.

Folge 4: Im Schatten der RAF? Die Entstehung der Revolutionären Zellen 1972-1973 in Hessen

Skripterstellung: Duška Roth, Lorenz Hoffmann und Robert Wolff

Moderation: Duška Roth und Lorenz Hoffmann

Gäste: Gerd-Hinrich Schnepel, Robert Wolff

Musik und Abmischung: Olaf Parusel

 

Timestamps:

00:00: Einstieg Folge

03:00: Wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Revolutionären Zelle (RZ)

04:45: RAF und politische Gewalt 

06:00: Phantom RZ

06:35: RZ = Gegen RAF? 

08:44: Woher kommen die RZler 

10:18: Studentenbewegung in Erlangen 

11:33: Post `68 – Linksmilitante Strukturen, speziell in Frankfurt am Main 

13:37: Black Panther Solidaritätskomittee und Waffen 

15:15: Frage der Gewalt in Frankfurt am Main

16:30: Vielfalt der Post `68-Szene und Probleme 

18:22: Bedeutung von KD Wolff für die Szene

21:05: Wilfried Böse und die RAF 

22:52: Konflikt zwischen der Bewegung 2. Juni und der RAF

22:24: Was macht Schnepel nach der Studentenbewegung? 

26:54: Bedeutung von Buchhandlungen und Verlagen

28:42: Anwerbung Schnepel RZ

31:01: Struktur der RZ 

34:00: RZ-Aktionen 

35:02: Kommunikation innerhalb der dezentralen Struktur 

36:42: Konzept RZ 

40:42: Bedeutung von Schnepels Buchladens und Druckerei für die RZ 

42:24: Kommunikation untereinander und mit anderen Gruppen 

43:40: Gewaltfrage 

45:14: “Internationale RZ” und die Gewaltfrage 

48:11: ITT-Anschlag 

52:23: Erstes Bekennerschreiben der RZ 

54:24: Neuaufbau der RAF und die Rolle der RZ 

 

Literatur und Links:

Robert Wolff: Zwischen persönlicher Schuld und praktischem Internationalismus: Die transnationalen Verflechtungen der Revolutionären Zellen. In: Über Grenzen hinweg. Transnationale politische Gewalt im 20. Jahrhundert. Herausgegeben von Adrian Hänni, Daniel Rickenbacher, Thomas Schmutz, Frankfurt am Main 2019, S. 281–305.

Wolfgang Kraushaar: Im Schatten der RAF: Die Entstehungsgeschichte der ‚Revolutionären Zellen‘. In: Die RAF und der linke Terrorismus. Herausgegeben von Wolfgang Kraushaar, Hamburger Edition HIS, Hamburg 2006, Band 1, S. 583–603.

Wolfgang Kraushaar: Die antisemitische Selektion eines bundesdeutschen Terroristen. Wilfried Böses Weg von Bamberg nach Frankfurt und von Frankfurt nach Entebbe. In: Die blinden Flecken der RAF. Herausgegeben von Wolfgang Kraushaar, Stuttgart 2017, S. 235–249.

Katharina Karcher: Sisters in Arms. Militanter Feminismus in Westdeutschland seit 1968. Assoziation A, Berlin 2023.

Unsichtbare (Hrsg.): Herzschläge. Gespräch mit Ex-Militanten der Revolutionären Zellen. Assoziation A, Berlin 2022.

FrauenLesbenBande (Hrsg.): Mili bittet zum Tanz: Auf den Spuren des militanten Feminismus der Roten Zora. Unrast Verlag, 2. Edition, Münster 2023.

ID-Archiv im IISG/ Amsterdam (Hrsg.): Die Früchte des Zorns. Texte und Materialien zur Geschichte der Revolutionären Zellen und der Roten Zora: https://www.nadir.org/nadir/archiv/PolitischeStroemungen/Stadtguerilla+RAF/rz/fruechte_des_zorns/zorn.html.

Vor 50 Jahren erschütterten heute vergessene Anschläge auf ITT-Niederlassungen und Tochterfirmen die westliche Welt und die Bundesrepublik. Zwischen 1972 und 1973 formierte sich im Schatten der Roten Armee Fraktion die heute fast vergessene erste Revolutionäre Zelle, aus der das international best vernetzte und aktivste linke Gewaltnetzwerk der Geschichte der Bundesrepublik entstehen sollte: die Revolutionären Zellen. Die bis dato unbekannte Revolutionäre Zelle bekannte sich zu den Anschlägen in West-Berlin und Nürnberg. In der vierten Folge der Podcastreihe "Die RAF in Hessen" mit dem Titel "Im Schatten der RAF? Die Entstehung der Revolutionären Zellen 1972-1973 in Hessen", erörtern das ehemalige Mitglied der Revolutionären Zellen, Gerd-Hinrich Schnepel, und der Historiker Robert Wolff von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung die Hintergründe und Ereignisse, die zur Entstehung dieser Gruppe führten. Sie bieten eine detaillierte Analyse der Aktivitäten der Revolutionären Zellen in Hessen. Diese Episode enthält subjektive Wahrnehmungen und Darstellungen von Ereignissen durch den Zeitzeugen Gerd-Hinrich Schnepel, was einen tiefgreifenden Einblick in diese historisch bedeutsame Epoche ermöglicht.

Folge 5: Eine zweite RAF-Generation? Die Gruppe 4.2. und der Neuaufbau der RAF-Strukturen

Skripterstellung: Duška Roth, Lorenz Hoffmann und Robert Wolff

Moderation: Duška Roth und Lorenz Hoffmann

Sprecherin: Birgit Venus

Interviewpartner: Dr. Tobias Wunschik

Musik und Abmischung: Olaf Parusel

 

Timestamps:

00:00: Verhaftung Gruppe 4.2.

01:06: Einstieg in die Folge und Rückblick

02:15: Befreiung der Inhaftierten als neues Ziel

02:43: Margrit Schiller und Gruppe 4.2.

04:00: Lückenhafte Erinnerung der Zeitzeugen und Zeuginnen

04:27: Gruppe 4.2. und die Behörden

05:19: Spiegel Artikel vom 10.2.1974 zum Verhältnis der Behörden und RAF

06:17: Versteckte Gegenstände (Waffen, Munition, Schlüssel, etc.) lassen Behörden glauben die RAF sei am Ende

07:48: Margrit Schiller zum Konzept Stadtguerilla

08:30: Schillers RAF Vergangenheit vor 1974

09:23: Hafterfahrung Schiller

10:56: Schiller wird aus Haft entlassen und von RAF kontaktiert

11:53: Schiller geht erneut in die Illegalität

12:30: Mangelnde Erfahrung und Infrastruktur der Gruppe

13:50: Aufbau internationaler Kontakte

14:15: Vorwürfe der ersten Generation an Gruppe 4.2. nach Verhaftung

15:55: Zweite Generation

18:07: Quellenlage bei der Erforschung der zweiten Generation der RAF

21:08: Motivation der zweiten Generation für den „Kampf“

22:49: Kommunikation zwischen inhaftierten Mitgliedern und den Genossen draußen

25:23: Rolle der RAF-Anwälte

28:40: Forderungen aus den Gefängnissen // Baader fordert Militanz

30:00: Internationale Kontakte der zweiten Generation

30:53: RAF und die DDR

33:16: Outro

 

Literatur und Links:

Margrit Schiller: Es war ein harter Kampf um meine Erinnerung: Ein Lebensbericht aus der RAF. Piper, München, Zürich 2001.

Tobias Wunschik: Baader-Meinhofs Kinder: Die Zweite Generation der RAF. Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, Wiesbaden 1997

Der BM-Kode wurde geknackt, DER SPIEGEL 7/1974: https://www.spiegel.de/politik/der-bm-kode-wurde-geknackt-a-3c8d19e1-0002-0001-0000-000041784110.

 

Am 4. Februar 1974 wurden zeitgleich in Hamburg und Frankfurt am Main Mitglieder von zwei neuen Gruppen der Roten Armee Fraktion durch die Ermittlungsbehörden festgenommen. Aber wie war das möglich? Die führenden RAF-Mitglieder saßen doch in Untersuchungshaft und die Ermittlungsbehörden waren doch lange davon ausgegangen, dass die RAF bereits Geschichte sei. In Folge fünf unserer Podcast-Reihe „Die RAF in Hessen“ geht es um den Neuaufbau und die Entstehung der „2. Generation“ der RAF. Wie entwickelten sich diese neuen Gruppen und wer waren die Akteurinnen und Akteure? Dr. Tobias Wunschik, der führende Experte für die „2. Generation“, stellt uns die Zusammenhänge dar und erklärt, welche Rolle die DDR beim Neuaufbau der RAF spielte.

Folge 6: Der Staat rüstet auf – Das Konzept ‚Innere Sicherheit‘ und der Aufbau der Terrorismusbekämpfung in Hessen

Skripterstellung: Duška Roth, Lorenz Hoffmann und Robert Wolff

Moderation: Duška Roth und Lorenz Hoffmann

Interviewpartner: Robert Wolff

Musik: Olaf Parusel

Abmischung: Fabiana Blasco


Timestamps:

00:19 – Einleitung                                                                                       

00:40 – Festnahme von Daniela Klette im Februar 2024                            

05:19Reaktion des Staates: Härte zeigen                                                

06:19Überblick: Entstehung der modernen Sicherheitsarchitektur in der Bundesrepublik Deutschland seit den 60er Jahren                                

09:54 – BKA Chef Horst Herold und seine Rolle ab 1971                         

10:53 – Ausbau des BKA und der Verfassungsschutzbehörden                 

11:18 – Personalaufstockung in der Bereitschaftspolizei und dem BKA   

12:32 – Der Begriff „Innere Sicherheit“                                                     

15:04 – Terrorismus als Spannungsfeld zwischen Staat, Terroristen, Öffentlichkeit                                                                                               

17:02 – Konkrete Maßnahmen: bessere Koordinierung der Sicherheitsbehörden                                                                                    

17:32 – Internationale Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden              

18:12 – Sicherheitspolitik und europäische Zusammenarbeit                     

18:53 – Demonstrationsbekämpfung: Frankfurter Häuserkampf und neue Polizeistrategien                                                                                          

19:21 – Aufbau mobiler Einsatzkommandos (MEK) in Hessen                 

20:23 – Festnahme der Gruppe 4.2: Erster Erfolg der MEK                       

20:58 – Überlastung des Verfassungsschutzes durch den Radikalenerlass

22:57 – Langfristige Sicherheitsmaßnahmen: SEK, GSG9 und mobile Einsatzkommandos                                                                                      

24:14 – Debatten über Exekutivorgane und Informationsgewinnung         

24:53 – Fahndungsmethoden von den 70ern bis heute                               

25:26 – Nachrichtendienste und Herausforderungen bei V-Personen        

26:04 – Frankfurter Häuserkampf und die Polizei                                      

27:39 – Erfolge der Frankfurter Polizei                                                      

29:20 – Der Begriff „Terrorismus“ und seine Entwicklung                        

31:19 – Frankfurt als wichtiger Stützpunkt der RAF                                  

33:09 – Vorschau: Die „Aktion Winterreise“


Literatur und Links:

Bauer, M.: Terrorismusbekämpfung der EU, in: Das Europalexikon, bpb: https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/das-europalexikon/177301/terrorismusbekaempfung-der-eu/.

Oberloskamp, E.: Terrorismusbekämpfung nach Olympia. Reaktionen des Bundesministeriums des Innern auf das Attentat von 1972, Aus Politik und Zeitgeschichte, München 1972, 2022: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/muenchen-1972-2022/512571/terrorismusbekaempfung-nach-olympia/.

Mangold, Hannes: Fahndung nach dem Raster. Informationsverarbeitung bei der bundesdeutschen Kriminalpolizei, 1965–1984, Reihe: Interferenzen – Studien zur Kulturgeschichte der Technik 23, Zürich, 2017.

Terhoeven, P.: Die Rote Armee Fraktion. Eine Geschichte terroristischer Gewalt, München: C.H. Beck, 2022: https://hlz.hessen.de/publikationen/publikationsverzeichnis/details/die-rote-armee-fraktion/.

Weinhauer, K.: Schutzpolizei in der Bundesrepublik. Zwischen Bürgerkrieg und Innerer Sicherheit: Die turbulenten sechziger Jahre, Paderborn u.a., 2003.

Weinhauer, Klaus: Zwischen „Partisanenkampf” und „Kommissar Computer”: Polizei und Linksterrorismus in der Bundesrepublik bis Anfang der 1980er Jahre, in: Klaus Weinhauer, Jörg Requate, Heinz-Gerhard Haupt (Hrsg.), Terrorismus in der Bundesrepublik. Medien, Staat und Subkulturen in den 1970er Jahren, Frankfurt/M., 2006, S. 244–270.

In dieser Folge sprechen wir mit Robert Wolff über die Entwicklung der Terrorismusbekämpfung und das Konzept der "Inneren Sicherheit" in der Bundesrepublik Deutschland. Der Fokus liegt besonders auf den neuen operativen und technischen Strukturen, die in den 1970er Jahren in Hessen entstanden sind. Ausgehend von der Festnahme des ehemaligen RAF-Mitglieds Daniela Klette im Februar 2024 diskutieren wir die langanhaltende Bedrohung durch die RAF, die Reaktionen des Staates, und wie diese die heutige Sicherheitsarchitektur speziell in Hessen geprägt haben.

Folge 7: Holger Meins ist tot! Die Instrumentalisierung der Toten des deutschen Linksterrorismus und die Auswirkungen auf Hessen

Skripterstellung: Duška Roth, Lorenz Hoffmann und Robert Wolff

Moderation: Duška Roth und Lorenz Hoffmann

Interviewpartner: Kevin Lenk, Renate Aßmus, Ulrike Fabricius 

Musik: Olaf Parusel

Abmischung: Fabiana Blasco

Timestamps:

00:01 - Zwangsernährung im Gefängnis und RAF in Hessen

02:27 - Tod von Holger Meins und folgende Ereignisse

06:14 - RAF nutzt Haftbedingungen als Propaganda

11:05 - Aktion Winterreise und Mobilisierung in der Linken

12:46 - Juristische Aufarbeitung der Baader-Meinhof-Gruppe

14:32 - Druck und Überwachung der linken Szene

18:29 - “Fabricius-Dudek-Bande” und Hoffnung auf Informationen

22:33 - Dreiteilung der Aktivitäten und Ziele der Aktion Winterreise

24:05 - Ohnmachtserfahrung der Linken und Krise in der Szene

26:02 - Entscheidungspunkt für die Linke und Radikalisierung

28:25 - Ulrike Fabricius in Frankfurt und Abkehr von Radikalisierung

30:07 - Winterreise und Hausdurchsuchung

31:39 - Aktion Winterreise als Zäsur und Druck durch Repressionen

31:53 - Abschluss und Ausblick

Literatur und Links:

Lenk, K.: Tod und Gemeinschaft. Die politische Instrumentalisierung der Toten des deutschen Linksterrorismus 1971–1977, Berlin: De Gruyter Oldenbourg, 2024 (in Druck): https://www.degruyter.com/document/isbn/9783111504377/html?lang=de .

Terhoeven, P.: Die Rote Armee Fraktion. Eine Geschichte terroristischer Gewalt, München: C.H. Beck, 2022: https://hlz.hessen.de/publikationen/publikationsverzeichnis/details/die-rote-armee-fraktion/.

https://www.bpb.de/mediathek/video/190754/die-aktion-winterreise-gegen-die-raf/

“Es werden Typen dabei kaputtgehen”, Spiegel 47/1974: https://www.spiegel.de/politik/es-werden-typen-dabei-kaputtgehen-a-605c8de5-0002-0001-0000-000041651325

“Bericht zur Zwangsernährung ZA” von Holger Meins: https://socialhistoryportal.org/sites/default/files/raf/0019741011_5.pdf

Am 9. November 1974 starb Holger Meins während des 3. Hungerstreiks in der Justizvollzugsanstalt Wittlich und wurde posthum zu einem Symbol für den vermeintlichen „Märtyrertod“ im deutschen Linksterrorismus. Diese Folge der Podcastreihe „Die RAF in Hessen“ beleuchtet, wie der Tod von Meins nicht nur die RAF-Anhänger radikalisierte, sondern auch das linke Milieu in Hessen mobilisierte. Duška Roth und der Lorenz Hoffmann sprechen mit dem Historiker Kevin Lenk, der den Tod von Holger Meins und dessen Bedeutung für die radikalen linken Szenen sowie die politische Propaganda der RAF erforscht hat. Die Zeitzeuginnen Renate Assmus und Ulrike Fabricius berichten von den spontanen Protesten und dem Gefühl der Empörung, das die Szene erfasste. Auch die „Aktion Winterreise“, eine bundesweite Fahndungsaktion, die das linke Milieu insbesondere auch in Hessen ins Visier nahm, wird thematisiert und zeigt, wie der Staat auf die Eskalation reagierte.

Bei der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung sind folgende Publikationen zum Thema RAF erhältlich: