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Vortragsabend: „El Alamein: Perspektiven aus der ägyptischen und deutschen Erinnerung“

Die Veranstaltung beschäftigt sich mit dem historischen und architektonischen Erinnerungsort El Alamein in Ägypten und geht der Frage nach, wie dieser Ort erinnerungskulturell aus verschiedenen Perspektiven eingeordnet werden kann.  

Die Schlachten in der Wüste von El Alamein gehören auch 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu den Kriegsereignissen, die in der Öffentlichkeit starke Assoziationen wecken. So sind der Afrikafeldzug und die damit verbundenen Bilder von Soldaten in der Wüste tief im kollektiven Gedächtnis verankert. Dies liegt nicht zuletzt an der Figur Erwin Rommels, der – oft verklärt und mystifiziert – in der Geschichtsschreibung aller beteiligten Nationen eine zentrale Rolle spielt. Dabei wird die Beteiligung ägyptischer Soldaten am Kriegsgeschehen oft vernachlässigt: Sie leisteten zunächst logistische Hilfe für die britische Armee und übernahmen nach dem Krieg die Räumung von Minen. In den 1950er Jahren errichtete der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung in der Nähe des Schlachtfelds eine Grabanlage in Form einer Totenburg nach dem architektonischen Vorbild des stauferzeitlichen Castel del Monte. Das Gebäude ist durch eine entindividualisierende Bauweise gekennzeichnet, gehört zur strategischen Memorialkultur der jungen Bundesrepublik und steht zugleich in der Tradition imperialer Bestrebungen.

El Alamein ist somit sowohl ein historischer als auch ein architektonischer Erinnerungsort (lieu de mémoire). Erinnerungskulturell lassen sich vor allem drei Erinnerungslinien nachzeichnen: der sich wandelnde Geschichtsbezug in Deutschland, die Erinnerung im Land des Geschehens und der Umgang mit der gewählten Ästhetik des Denkmals, das an die Gefallenen erinnert.

Moderation: Prof. Liliana Gómez (documenta Institut und Universität Kassel)
Leitung: Dr. Thomas Würtz (Vizedirektor Orient-Institut Beirut)

Auf dem Podium sind geladen:

  • Prof. Emad Helal (Suez Canal University)
  • Prof. Christian Fuhrmeister (Zentralinstitut für Kunstgeschichte München)
  • Prof. Dieter Pohl (Alpen-Adria-Universität Klagenfurt)

Weitere Informationen zum genauen Ablauf erhalten Sie unter: documenta Institut - Einladung zum Vortragsabend "El Alamein: Perspektiven aus der ägyptischen und deutschen Erinnerung" (documenta-institut.de)

Der Empfang beginnt ab 20 Uhr in der Rotunde des Fridericianums. Einlass ab 17 Uhr.  Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.   

Datum:
31.10.2024
Uhrzeit:
18:00
Veranstaltungsort:
Museum Fridericianum Kassel, Friedrichsplatz 18, 34117 Kassel
Veranstalter:
Referat I/1 der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung
Kooperation:
Orient-Institut Beirut und Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge