Debatten-Dienstag: Infokalypse now? Die Klimakrise und ihre medialen Bilder
Welches Bild von der Klimakrise haben wir eigentlich im Kopf? Bilder von schmutzigen Eisbären auf schmelzenden Schollen? Glutrot brennende Wälder? Oder fortgerissene Häuser und verschlammte Straßen nach Sturzfluten? Längst zeugen dystopische Bilder vom Raubbau am Planeten Erde – und die medialen Szenarien einer zunehmend klimagestressten Welt werden immer verstörender. Wir reagieren darauf mit besorgtem Handeln, mit Verdrängung oder auch mit Resignation und Abstumpfung. Diese Reaktionsmuster wurden über viele Jahre eingeübt. Die Klimakrise ist komplex und unsere Psyche schützt uns vor allzu unliebsamen Konflikten, die zwischen den Projektionen der Zukunft, nötigen Veränderungen und unserem liebgewonnenen Verhalten entstehen. Sicher ist: Ein „weiter so“ können wir uns nicht erlauben. Wie also können die Bilder, mit denen wir über das Klima kommunizieren, einen Handlungswunsch in uns wecken? Welche Bilder braucht es, um jetzt aktiv zu werden und den Kopf nicht in den Sand zu stecken?
Im Rahmen unseres nächsten Debatten-Dienstag wollen wir die Wirkmacht der Bilder hinterfragen, das psychologische Reaktionsschema dahinter gemeinsam mit Expertinnen und Experten erläutern und mit dem Publikum darüber diskutieren welche Bilder es heute für morgen braucht.
Das sind unsere Expertinnen und Experten auf dem Podium
Sara Schurmann
Sara Schurmann arbeitet als freie Journalistin und Journalismus-Trainerin. In der Vergangenheit war sie unter anderem als Redaktionsleiterin, Textchefin und Beraterin tätig für den Tagesspiegel, Gruner+Jahr, Vice, Zeit Online, funk und den SWR. Zuvor besuchte sie die Henri-Nannen-Schule für Journalismus in Hamburg. 2020 schrieb sie einen offenen Brief an ihre Kolleg:innen, um eine Diskussion über die Klima-Berichterstattung anzustoßen; im Sommer 2021 gründetet sie das Netzwerk Klimajournalismus Deutschland mit. 2022 erschien ihr erstes Buch „Klartext Klima“.
Dr. Thomas Henningsen
Biologe, Programmdirektor Greenpeace
Prof. Dr. Irene Neverla
Prof. Dr. Irene Neverla ist Kommunikationswissenschaftlerin, emeritierte Professorin der Universität Hamburg und Honorarprofessorin an der FU Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Journalismus- und Rezeptionsforschung, Klimakommunikation, Visuelle Kommunikation und Zeit- und Erinnerungsforschung. Sie ist außerdem Autorin des Buches “Das Medien-Klima. Fragen und Befunde der kommunikationswissenschaftlichen Klimaforschung.”
Moderation:
Raphael Thelen
Raphael Thelen ist preisgekrönter Reporter und Autor. Ab 2011 berichtete er über die Aufstände in der arabischen Welt, den Krieg in Afghanistan und den Aufstieg der neuen Rechten in Ostdeutschland. Seit mehreren Jahren liegt sein Fokus auf der Klimakrise. 2021 erschien zusammen mit Theresa Leisgang sein zweites Buch: "Zwei am Puls der Erde – Eine Reise zu den Schauplätzen der Klimakrise und warum es trotz allem Hoffnung gibt". Er lebt in Berlin.
In der Reihe zur digitalen Debattenkultur „Wir müssen reden!“ lädt das Museum für Kommunikation Frankfurt zur hybriden „Fishbowl“ ein – einer Diskussionsmethode, bei der alle mitreden, Ideen einbringen und Fragen an Expertinnen und Experten stellen können – sowohl online als auch direkt vor Ort im Museum.
Kosten: kostenfrei
Hier geht es weiter zur Anmeldung.
- Datum:
- 15.11.2022
- Uhrzeit:
- 18:30 - 20:00
- Veranstaltungsort:
- Museum für Kommunikation Frankfurt und online via Livestream auf http://www.lebenX0.de
- Veranstalter:
- Die Debatten-Dienstage werden in Kooperation mit dem Museum für Kommunikation Frankfurt am Main veranstaltet.