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Nah am Menschen

Hessen ist Standort zahlreicher angesehener Universitäten, anerkannter Forschungseinrichtungen und herausragender Kulturstätten. Weit über das Bundesland hinaus haben hessische Natur-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaftler einen auch international exzellenten Ruf. Die Podcastreihe holt diese Menschen ins Rampenlicht und stellt ihre Arbeit vor. Dabei offenbaren die Forscher und Experten nicht nur ihre Leidenschaft für ihr Spezialgebiet. Sie demonstrieren auch anschaulich, wie sehr ihr Wirken unser alltägliches Leben berührt und stehen dafür, dass Kultur und Wissenschaft nicht abgehoben, sondern nah am Menschen sind.

Die Dolmetscher des Wetters

Jahrgang 1959 ist Pressesprecher beim Deutschen Wetterdienst. Nach einem Studium der Germanistik, Linguistik und Philosophie in Stuttgart war er Pressesprecher bei verschiedenen Unternehmen. Seit 2002 ist er Leiter der Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim DWD.

Links
Die Webseite des DWD u.a. mit den Informationen zu seinen Leistungen finden Sie hier: https://www.dwd.de/DE/Home/home_node.html  

Wer die Unwetterinformationsvideos des DWD auf YouTube verfolgen will, ist hier richtig: https://www.youtube.com/user/DWDderWetterdienst

Hier nochmal das Gesetz über den DWD:
https://www.gesetze-im-internet.de/dwdg/BJNR287100998.html

Der DWD ist Mitglied der für die globale Zusammenarbeit zuständigen UN-Wetterbehörde WMO, der Weltorganisation für Meteorologie mit 183 teilnehmenden Mitgliedsstaaten: https://worldweather.wmo.int/de/home.html

Der Wetterpark in Offenbach ist ein öffentlich zugänglicher Park, in dem sich thematisch alles um das Thema Wetter dreht. Im Besucherzentrum des Regionalparks Rhein-Main und bei spannenden Führungen können Besucherinnen und Besucher mehr über Wetter und Klima erfahren.
www.wetterpark-offenbach.de

Alle reden über das Wetter – auch und zuallererst der Deutsche Wetterdienst in Offenbach. Er gibt amtliche Wetterwarnungen heraus, informiert Feuerwehr und Katastrophenschutz und liefert schließlich auch jene Wetterdaten, die täglich in Apps oder am Ende der Nachrichten uns alle über die Wetteraussichten informieren. Was nur wenige wissen: Es gibt sogar ein Gesetz über den DWD. Wie nah die Behörde mit ihren Dienstleistungen am Menschen ist und wie politisch Wetter sein kann, ist Thema dieser Folge.
 

Musik: Ketsa – 05 „PC Plodder" (https://freemusicarchive.org)

Geständnisse des Herzens - Liebesbriefe in der Forschung

ist seit 2010 Professorin für Germanistik – Computerphilologie und Mediävistik an der TU Darmstadt. In ihren Forschungen beschäftigt sie sich mit Sprache, Literatur und Kultur des Mittelalters. Wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit ist die digitale Transformation. Dabei werden klassische sprach- und literaturwissenschaftliche Methoden und digitale Verfahren miteinander kombiniert. Mit der Entwicklung u.a. digitaler Analysetechnologien verbindet sich die Aussicht auf neue Erkenntnismöglichkeiten historischer Quellen – auch in Bezug auf gegenwartskritische Fragestellungen.

Links:

Hier finden Sie alles Wissenswerte über das Liebesbriefarchiv:
https://liebesbriefarchiv.de/  

Wer Briefe spenden oder sich an der Forschungsarbeit beteiligen will, kann mit dem Liebesbriefarchiv Kontakt aufnehmen:
https://liebesbriefarchiv.de/projekt-gruss-kuss/

Wann haben Sie ihren letzten Liebesbrief erhalten? Waren Sie aufgeregt? Enthielt er die richtigen Worte? Spannende Fragen, die Forschende des Liebesbriefarchivs der Universität Koblenz und der TU Darmstadt an 40.000 Liebesbriefen aus drei Jahrhunderten untersuchen. Im Rahmen eines Forschungsprojekts werden die Briefe mit Unterstützung von Studierenden und Freiwilligen digitalisiert. In einer Zeit, in der Kommunikation oft digital und kurzlebig ist, bietet die Analyse von Liebesbriefen eine Perspektive auf die Entwicklung von Liebesbekundungen und zwischenmenschlichen Bindungen. Dabei wird bereits deutlich: Liebesbriefe wurden und werden in allen Milieus geschrieben - mal eloquent, mal unbeholfen. Diese „hidden voices“ zum Sprechen zu bringen, die weißen Flecken in der Sprache von unten zu erforschen, ist eines der Ziele dieses gemeinsamen Forschungsvorhabens, wie Prof. Dr. Andrea Rapp im Podcast erläutert.

Musik: Ketsa – 05 „PC Plodder" (https://freemusicarchive.org)

Museumswelten: Heimat neu entdeckt

ist Leiter der Städtischen Museen in Fulda, darunter das Vonderau Museum. Geboren in Plettenberg im Sauerland kam Frank Verse schon früh durch sein Studium der Archäologie nach Hessen und schließlich über berufliche Tätigkeiten in Wiesbaden und Frankfurt nach Fulda. Er ist Vorsitzender der Kommission für Archäologische Landesforschung in Hessen und hält so weiterhin den Kontakt zur Archäologie. Mit der Übernahme der Museumsleitung 2019 widmet er sich vor allem der Neukonzeption des Hauses, das sich nach außen öffnen und den Bürgerinnen und Bürgern mehr Möglichkeiten zur Beteiligung geben will.

ist wissenschaftliche Mitarbeiterin bei den Städtischen Museen Fulda. Sie hat Europäische Kulturgeschichte, Germanistik sowie Neuere und Neueste Geschichte an den Universitäten Augsburg und Heidelberg studiert. Sie war an verschiedenen Museen in Fulda, Augsburg und Karlsruhe tätig und absolvierte ein wissenschaftliches Volontariat am Museum für Kommunikation Berlin. Seit 2019 verstärkt sie das Team um Dr. Frank Verse.

Links:

Das Vonderau Museum beherbergt umfangreiche Sammlungen zur Kunst- und Kulturgeschichte, Archäologie und Naturkunde der Stadt und Region Fulda sowie ein Kleinplanetarium. Wechselnde Ausstellungen widmen sich aktuellen Themen und Aspekten der Fuldaer Geschichte, Kunst und Natur von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart. www.museum-fulda.de

Für das Dokumentationsprojekt „Fulda erzählt“ berichten Fuldaerinnen und Fuldaer von ihren persönlichen Erinnerungen an historische Ereignisse und Themen der Stadt vom Zweiten Weltkrieg bis heute. So soll die Stadtgeschichte lebendig durch unterschiedliche Perspektiven auf die Fuldaer Geschichte und Gegenwart werden. www.fuldaerzaehlt.de  

Literaturtipp:
Hans Lochmann: Heimatmuseen – Orte neuer Heimat? Potenziale für die Weiterentwicklung.
In: "Frontmatter". Jahrbuch für Kulturpolitik 2019/20: Thema: Kultur. Macht. Heimaten. Heimat als kulturpolitische Herausforderung, edited by Norbert Sievers, Ulrike Blumenreich, Sabine Dengel and Christine Wingert, Bielefeld: transcript Verlag, 2020 https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783839444917-043/html

Heimat- oder Regionalmuseen gelten für viele als verstaubte Rumpelkammern. Zu viele Tonscherben und Dreschflegel hinter Glas, zu wenige Objekte und Themen zum Anfassen mit Bezug zur Gegenwart. Doch stimmt das auch? Nein, denn mit neuen Konzepten sind Regionalmuseen wie das Vonderau Museum in Fulda nah am Menschen. Mit Zeitzeugeninterviews auf der Homepage oder einer Pop-Up-Vitrine im Kaufhaus. Solche Formate zeigen, wie sehr ein Museum zur Identität der Region beitragen kann. Und sie dokumentieren, wie diese Identität in einer modernen, individualisierten und multikulturellen Gesellschaft aussehen könnte.  Letztlich verbirgt sich dahinter auch die Frage: Von wie viel Heimaten sprechen wir in der Region?

Musik: Ketsa – 05 „PC Plodder" (https://freemusicarchive.org)

Das Schweigen der Mitte

gründete 2009 das John Stuart Mill Institut für Freiheitsforschung und ist seitdem dessen Leiterin. Sie studierte Soziologie, Politik, Neuere deutsche Philologien und Psychologie an der Goethe-Universität in Frankfurt. 2008 wurde sie als Professorin berufen und lehrte bis 2014 Politische Wissenschaften mit dem Schwerpunkt „Freiheitsforschung und Freiheitslehre“ in Heidelberg. 2002 gründete und leitete sie das Europäische Forum an der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Die Politikwissenschaftlerin und Soziologin ist außerdem Mitbegründerin des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit.

Weitere Informationen zu Ulrike Ackermanns Buch „Das Schweigen der Mitte. Wege aus der Polarisierungsfalle“, finden Sie hier

Auf der Seite des John Stuart Mill Instituts erfahren Sie mehr über die Einrichtung und deren Arbeit im Bereich der Freiheitsforschung.

Die Webseite des im Gespräch erwähnten Freedom House Index finden Sie außerdem hier.

Debatten über brisante gesellschaftliche Themen werden derzeit immer häufiger von Randüberzeugungen entfacht und weniger aus der politischen Mitte heraus diskutiert. Die Demokratie – aber auch die Meinungsfreiheit – scheinen in der Krise gefangen. Um sie herauszuführen, ist die politische Mitte neu zu besetzen und zu stärken. Dafür braucht es neue Intellektuelle, plädiert die Politikwissenschaftlerin und Soziologin Ulrike Ackermann in ihrem jüngsten Buch „Das Schweigen der Mitte. Wege aus der Polarisierungsfalle“. In dieser Folge spricht Frau Prof. Ackermann eingehend über die gesellschaftliche Zersplitterung in immer neue Kollektive und die damit einhergehende Gefährdung der Meinungsfreiheit.

Musik: Ketsa – 05 „PC Plodder" (https://freemusicarchive.org)

Jüdisches Leben in Deutschland heute

Jahrgang 2001, geboren in Mannheim, aufgewachsen in Wiesbaden, studiert inzwischen an der University of Amsterdam den interdisziplinären Studiengang Politics, Psychology, Law and Economics. Die Tochter jüdischer Kontingentflüchtlinge aus Russland und der Ukraine engagiert sich im Rhein-Main-Gebiet schon lange ehrenamtlich für jüdische Jugendliche. Mit ihrer Teilnahme am interkulturellen Dialogprojekt „Meet a Jew“ möchte sie unter anderem dazu beitragen, Fremdenfeindlichkeit, insbesondere Antisemitismus, unter allen Jugendlichen abzubauen.

leitet seit 2016 das in Frankfurt am Main gelegene älteste Jüdische Museum in der Bundesrepublik Deutschland. Sie studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Politik- und Theaterwissenschaft in Berlin und Tel Aviv und arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität München. Mit ihrer Vision von einem lebendigen, offenen und international vernetzten Museum, in dem die Vielfalt jüdischer Kultur und deren Geschichte erfahrbar wird, möchte sie die Öffentlichkeit begeistern.

Links:

„Meet a Jew“ ist ein Projekt des Zentralrats der Juden in Deutschland. Es bietet die Möglichkeit, in persönlichen Begegnungen individuelle Einblicke in die Vielfalt des jüdischen Lebens in Deutschland zu erhalten. Das Angebot richtet sich u.a. an Schulen, Vereine und Angebote der Jugendhilfe. https://www.meetajew.de/

Das jüdische Museum in Frankfurt ist ein offenes Haus – geprägt von einer lichten Architektur und freundlichen Atmosphäre. Davon kann man sich auch über die Homepage des Museums überzeugen, die über die Angebote, Ausstellungen und Veranstaltungen ausführlich informiert. https://www.juedischesmuseum.de/

Die „Jewrovision“ ist der größte Musik- und Tanzwettbewerb jüdischer Jugendzentren in Deutschland. Über die seit 2002 jährlich in deutschen Städten stattfindende Challenge informiert die Webseite des Events. https://www.jewrovision.de/ 

Der im Podcast erwähnte Film „Masel Tov Cocktail“ des Filmemachers Arkadij Khaet ist in einer Lizenzversion für Lehr- und Lernzwecke beim Medieninstitut der Länder „FWU“ erhältlich. https://www.fwu-shop.de/masel-tov-cocktail.html

Nachweislich gibt es seit 1700 Jahren jüdisches Leben in Deutschland. Das ist eine sehr lange Zeit. Und doch verbindet man in Deutschland mit dem Judentum meist nur die Shoah, die Verfolgung und Vernichtung der Juden während der Nazizeit. Während alles andere, was jüdisches Leben ausmacht – auch im Hier und Jetzt – kaum wahrgenommen wird und kaum bekannt ist. Wie das sein kann und welche kulturelle Kraft im heutigen Leben jüdischer Gemeinden steckt, darum geht es in den Gesprächen mit Klara Gottlieb von „meet a jew“ und Prof. Mirjam Wenzel, Direktorin des jüdischen Museums in Frankfurt.

Musik: Ketsa – 05 „PC Plodder" (https://freemusicarchive.org)

Die deutsche Sprache im Fokus der Gesellschaft

ist seit Mai 2015 Vorsitzender der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS), die ihren Sitz in Wiesbaden hat. Der gebürtige Berliner lehrt seit 1995 als Professor für Linguistik an der Leibniz Universität Hannover. Hier forscht er zur Gegenwartssprache, Deutschdidaktik und Soziolinguistik sowie zum Thema Sprache und computervermittelte Kommunikation. Der Sprachwissenschaftler ist Träger des renommierten Konrad-Duden-Preises.

Links:

Die Homepage der Gesellschaft für deutsche Sprache e.V.mit aktuellen Informationen u.a. zur Aufgabe und Geschichte der Gesellschaft, zur gendergerechten Sprache oder auch zur Sprachberatung finden Sie hier: https://gfds.de/

Die Aufgaben des Redaktionsstabes beim Deutschen Bundestag werden hier ausführlich dargestellt: https://gfds.de/ueber-die-gfds/redaktionsstab-im-bundestag/

Eine Liste mit den „Worten des Jahres“ der Gesellschaft lässt sich an dieser Stelle einsehen: https://gfds.de/?s=Wort+des+Jahres, wer auf der Suche nach einem Vornamen für sein Kind ist, wird hier vielleicht fündig: https://gfds.de/vornamen/beliebteste-vornamen/

Über den Forschungsschwerpunkt „Germanistische Linguistik – Grammatik der deutschen Gegenwartssprache“ von Prof. Schlobinski an der Leibniz Universität Hannover erfahren Sie mehr über diesen Link: https://www.germanistik.uni-hannover.de/de/forschung/germanistische-linguistik-grammatik-der-deutschen-gegenwartssprache/

Über seinen weiteren Arbeitsschwerpunkt zur Erforschung der Sprache und Kommunikation im Internet an dieser Stelle:
https://www.germanistik.uni-hannover.de/de/forschung/projekte/mediensprache/

Das Wort des Jahres 2020 ist Corona-Pandemie. Diese Entscheidung traf eine Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS). Und so ist sie auch vielen Bürger*innen bekannt. Aber wer weiß schon, dass die GfdS mit Sitz in Wiesbaden auch in der Hauptstadt aktiv ist. Im Bundestag! Was hier ihre Aufgaben sind und wie wichtig es ist, dass es eine Instanz gibt, die in Kultur, Wissenschaft und Politik auf die Sprache achtet, das sind Themen, die im Gespräch mit dem Vorsitzenden der Gesellschaft Prof. Peter Schlobinski erörtert werden.

Musik: Ketsa – 05 „PC Plodder" (https://freemusicarchive.org)

Friedensdienst für die Menschen – Die Gedenkstätte Hadamar

hat Geschichte, Volkswirtschaftslehre und Germanistik in Bochum und Liverpool studiert. 1999 promovierte er bei Hans Mommsen mit einer Arbeit zur Geschichte der SS. Heute ist Jan Erik Schulte Privatdozent für Zeitgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum und Leiter der Gedenkstätte Hadamar. In der Erweiterung und Neugestaltung der Gedenkstätte sieht er neue Möglichkeiten, die pädagogischen Angebote und die wissenschaftliche Forschung weiter zu entwickeln und so aus der Vergangenheit einen Dienst für die Menschen heute zu leisten.

Links:

Die Homepage der Gedenkstätte Hadamar informiert u.a. ausführlich über die Geschichte zur ehemaligen nationalsozialistischen „Euthanasie“-Tötungsanstalt, stellt „Pädagogische Materialien“ zur Verfügung und bietet einen „Digitalen Live-Rundgang“: https://www.dnb.de/DE/Home/home_node.html

Umfangreiches Material zum Thema „Euthanasie“ bietet auch der virtuelle Gedenk- und Informationsort des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbands Landesverband Berlin e.V. unter: https://www.gedenkort-t4.eu/de

Über 14.000 Menschen wurden zwischen 1941 und 1945 in Hadamar ermordet. Weil sie geistig oder körperlich behindert waren, psychische Erkrankungen hatten oder einfach nicht in die Weltanschauung der Nationalsozialisten passten. Morde, die unter Bezeichnungen wie „Euthanasie“ oder „Aktion Gnadentod“ schöngeredet wurden. Die Gedenkstätte Hadamar will an diese Menschen erinnern, ihnen in ihren Forschungen und Darstellungen Gesicht und Würde zurückgeben. Und sie will die Sinne für Entwicklungen in der Gegenwart schärfen, wenn es in aktuellen Debatten um die Kategorisierung von Menschengruppen und Entscheidungen über das Lebensrecht geht. Dies alles, um im Dialog mit ihren Besucherinnen und Besuchern eine Kultur des Friedens zu fördern.

Musik: Ketsa – 05 „PC Plodder" (https://freemusicarchive.org)

Datenschutz ist Digitale Selbstverteidigung

ist seit 1. März 2021 Hessischer Beauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit. In dieses Amt wurde er zuvor vom Hessischen Landtag einstimmig gewählt. Der ehemalige Seniorprofessor für Öffentliches Recht an der Universität Kassel ist in dieser Rolle unabhängig und untersteht keiner anderen Behörde. Alexander Roßnagel will v.a. dort für Schutz und Machtausgleich sorgen, wo die datenverarbeitenden Stellen in Wirtschaft und Verwaltung immer mehr über Bürgerinnen und Bürger wissen, die Datenverarbeitung für die Menschen aber immer intransparenter wird. An seine Stelle kann sich jeder wenden – auch Kinder, deren Rechte im Datenschutz er noch mehr stärken will.

Foto: © fotostudio9 by Marco Stirn

Links:

Die Homepage des Hessischen Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit mit aktuellen Informationen zum Datenschutz, Links zu Beschwerdeformularen bei Verstößen gegen Datenschutzvorschriften oder zur Unterstützung von Handel, Industrie, Universitäten oder Vereinsarbeit erreichen Sie hier: https://datenschutz.hessen.de/

Das Hessische Datenschutzgesetz von 1970 war das erste Datenschutzgesetz deutschland- und weltweit. Mehr zur Geschichte des Datenschutzes ist abrufbar

-über die Homepage des Hessischen Datenschutzbeauftragten: https://datenschutz.hessen.de/ueber-uns/geschichte-des-datenschutzes

-und auf der Seite des Deutschlandfunks:  https://www.deutschlandfunk.de/eine-idee-wird-50-wie-in-hessen-der-datenschutz-erfunden.724.de.html?dram:article_id=485411

Über Rechtsgrundlagen auf Landes-, Bundes- und Europäischer Ebene zum Datenschutz informiert diese Seite: https://datenschutz.hessen.de/infothek/gesetze

Nicht alle beherrschen die Technik, wenn es um Jiu-Jitsu im Netz geht. Das hat man in Hessen bereits in den 1970er Jahren erkannt und hier das weltweit erste Datenschutzgesetz geschaffen. Schon vor 50 Jahren hieß es darin, dass es jemanden geben muss, an den sich Bürger wenden können, wenn sie ihren Datenschutz verletzt sehen. Welche Möglichkeiten ein solches Amt bietet im Kampf gegen große Internetkonzerne, warum es wichtig ist, seine Daten zu schützen und was noch im Datenschutz verbessert werden muss, ist Thema dieses Podcast.

Musik: Ketsa – 05 „PC Plodder" (https://freemusicarchive.org)

Die Deutsche Nationalbibliothek – Das Gedächtnis der Nation

hat Bibliothekswesen, Kunstgeschichte und Anglistik in Stuttgart studiert. Er war seit 2010 Direktor der Bibliothek des Karlsruher Instituts für Technologie. Seit Januar 2020 steht er an der Spitze der Deutschen Nationalbibliothek, die mit Leipzig und Frankfurt über zwei Standorte verfügt. Frank Scholze wurde auf Vorschlag des Verwaltungsrats der Deutschen Nationalbibliothek vom Bundespräsidenten zum Generaldirektor berufen. In dieser Funktion möchte er die Deutsche Nationalbibliothek als „kulturelles Gedächtnis der Vergangenheit und der Zukunft“ weiterentwickeln.

(Foto: Alexander Paul Englert)

Links:

Die Homepage der Deutschen Nationalbibliothek mit allem Wissenswerten unter anderem rund um die Organisation und Geschichte, zu den Sammlungen und den kulturellen Angeboten erreichen Sie hier: https://www.dnb.de/DE/Home/home_node.html

Der im Gespräch zitierte Film „Gedächtnis der Nation: 100 Jahre Deutsche Nationalbibliothek“ von 2012 ist abrufbar unter: https://www.youtube.com/watch?v=i3bSQ5cICTY

Das Gesetz über die Deutsche Nationalbibliothek können Sie hier nachlesen: http://www.gesetze-im-internet.de/dnbg/index.html

Mehr als 39 Millionen Bücher, verteilt auf fast 400 Regalkilometer, weit über 1000 Bestellungen pro Tag – das und noch viel mehr ist DIE „Deutsche Nationalbibliothek“. Das sind Superlative in unserer Bibliothekslandschaft. Mit ihren beiden Standorten in Frankfurt und Leipzig gehört sie zu den wichtigsten Institutionen in Deutschland, die unser kulturelles Gedächtnis bewahren und prägen. Wie sie das macht, wo ihre Wurzeln unter anderem in Hessen liegen und vor welchen Herausforderungen sie in einer veränderten Medienwelt steht, davon erzählt ihr Generaldirektor Frank Scholze in diesem Podcast.

Musik: Ketsa – 05 „PC Plodder" (https://freemusicarchive.org)

Von Insekten lernen, heißt siegen lernen - Excellenzforschung am Wissenschaftsstandort Gießen

studierte Biologie an der Universität Kaiserslautern und an der Freien Universität Berlin, wo er 1994 promovierte und sich 1998 im Fach Zoologie habilitierte. Seit 2009 ist er Leiter der Fraunhofer Projektgruppe "Bioressourcen" im Technologie- und Innovationszentrum Gießen und seit 2014 der Koordinator und Sprecher des LOEWE-Zentrums "Insektenbiotechnologie". In diesem Zusammenhang erforscht er die fantastischen Fähigkeiten und Eigenschaften von Insekten und versucht, von den „Patenten der Insekten“ zu lernen, denn Insekten bieten viele interessante Lösungen: unter anderem Antibiotika aus Käfern, Biowaffen gegen Schadinsekten, Sensoren für die Umweltüberwachung.

(Foto: Joachim Meißner)

Links:

Weitere Informationen zum Fachgebiet unseres Gesprächspartners finden Sie hier: https://www.uni-giessen.de/fbz/fb09/institute/iib/ento

Das LOEWE-Zentrum „Insektenbiotechnologie“, das Insekten als neue Bioressource für Produkte mit Anwendungen in Medizin, Pflanzenschutz und industrieller Biotechnologie erschließt, stellt sich ausführlich auf seiner Homepage vor: http://www.insekten-biotechnologie.de/de/start.html

Darüber hinaus informiert auch das Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie (IME) über die Arbeiten von Prof. Vilcinskas: https://www.ime.fraunhofer.de/de/Forschungsbereiche/geschaeftsfelder_AE_BR/bio-ressourcen.html

Marienkäfer bekämpfen Tuberkuloseerreger, Wirkstoffe aus der Kirschessigfliege retten unsere Obsternte und Antennen von Bienen helfen bei der Drogenfahndung. Das sind Forschungsergebnisse des Teams um Professor Andreas Vilcinskas. Insekten sind seine Verbündeten im Kampf gegen gefährliche Bakterien und für neue Verfahren auf vielen Gebieten der Biotechnologie. Der Gießener Entomologe erforscht die fantastischen Fähigkeiten und Eigenschaften von Insekten und versucht, von den „Patenten der Insekten“ zu lernen. Was das genau heißt, welche Erfolge es bereits gibt und warum der Standort Hessen hier weltweit anerkannte Akzente setzt, das bringt uns Andreas Vilcinskas lebendig und eindrücklich in diesem Podcast nahe.

Musik: Ketsa – 05 „PC Plodder" (https://freemusicarchive.org)

Gleichberechtigung. Brauchen wir in Deutschland mal wieder einen Aufschwung der Frauenbewegung?

hat Geschichte und Politikwissenschaften studiert und über den „Einfluss bürgerlicher Frauen in die Kommunalpolitik des Kaiserreiches“ promoviert. Diese Arbeit wurde mit dem Elisabeth-Selbert-Preis des Landes Hessen ausgezeichnet. Sie ist Geschäftsführerin der Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung in Kassel und verantwortet redaktionell die historische Fach-Zeitschrift der Stiftung „Ariadne – Forum für Frauen- und Geschlechter Geschichte". Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehört die Geschichte der deutschen Frauenbewegung zwischen 1848 und 1970. Auf diesem Feld ist sie auch durch eine breite Vortragstätigkeit bekannt.

Links:

Wer mehr über das Archiv der Frauenbewegung erfahren will, findet auf der Homepage des Archivs alles Wissenswerte: https://www.addf-kassel.de/

Im Gespräch wird auf dieses Buch Bezug genommen: Caroline Criado-Perez: Unsichtbare Frauen: Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert. Btb Verlag, München 2020

Das Lied „Raus mit den Männern aus dem Reichstag“, von dem im Gespräch kurz die Rede ist, stammt aus der Revue „Von Mund zu Mund“ von Friedrich Hollaender. Wer sich die prägnante Interpretation von Claire Waldorff anhören möchte, wird leicht über diverse Internetsuchmaschinen fündig.

Die moderne Frau von heute gibt es zwei Mal: Die eine geht einem Beruf nach, fährt und finanziert ihr eigenes Auto und zeigt sich als selbstbewusste Influencerin in attraktiv gemachten Weblogs. Die andere verdient für die gleiche Arbeit im Schnitt weniger als ihre männlichen Kollegen und kümmert sich nach wie vor um Haushalt, Kinder und pflegebedürftige Eltern. Welches Bild stimmt, was zu diesen Fragen ein Blick in die Geschichte, aber auch nach vorne in die Zukunft beitragen kann, darum dreht sich dieser Podcast mit Dr. Kerstin Wolff vom Archiv der deutschen Frauenbewegung in Kassel.

Musik: Ketsa – 05 "PC Plodder" (https://freemusicarchive.org)

Citizen Science in Hessen – Mehrwert für die Wissenschaft

ist seit 2010 Direktorin des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums und Professorin an der Goethe-Universität Frankfurt. Darüber hinaus ist sie Mitglied des Direktoriums von Senckenberg, und dort für das Programm „Wissenschaft & Gesellschaft“ zuständig, sowie Vize-Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft. Die Biologin erforscht, wie der Klima- und Landnutzungswandel die biologische Vielfalt und Ökosysteme beeinflusst und welche Rolle biologische Vielfalt für menschliches Wohlergehen spielt. Gerade erst wurde die Wissenschaftlerin von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Deutschen Umweltpreis 2021 der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ausgezeichnet.

Links:

Ausführliche Informationen zu den Citizen Science-Projekten der Senckenberg-Gesellschaft finden Sie hier: https://www.senckenberg.de/de/engagement/buergerwissenschaften/. Dort werden unter anderen auch das im Beitrag erwähnte Schmetterlingsprojekt und der Film zur Feldhamsterarbeit beschrieben.

Ein Porträt der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung über die Geschichte und den aktuellen vielfältigen Forschungsgebieten mit dem Meeresbiologen, Forschungstaucher und Fotograf Marc Robert Lehmann hat der Hessische Rundfunk in seiner Mediathek: https://www.hr-fernsehen.de/themen/expedition-senckenberg

Über die im Gespräch erwähnte App Bird.net gibt die Homepage der TU-Chemnitz Auskunft: https://www.tu-chemnitz.de/tu/pressestelle/aktuell/9562

Sie zählen Schmetterlinge, bestimmen und erfassen Bodentiere oder sind auf der Suche nach den letzten Feldhamstern – die Bürger-Wissenschaftler der Senckenberg-Gesellschaft. Beim Namen „Senckenberg“ - da denken die allermeisten wahrscheinlich zunächst an das weltberühmte Museum in der gleichnamigen Anlage in Frankfurt am Main. Und an renommierte Forscher, Entdecker und Gelehrte in der Nachfolge des Frankfurter Arztes und Naturforschers Johann Christian Senckenberg. Weniger bekannt ist, dass die Gesellschaft seit einigen Jahren sogenannte Citizen-Science-Projekte durchführt. Wer bei Senckenberg mitmachen will, kann aktuell zwischen 24 Citizen-Science-Projekten auswählen. Wie man auch als Nichtwissenschaftler zu wissenschaftlicher Forschung beitragen kann, das erfahren wir von der Biologin Katrin Böhning-Gaese in diesem Podcast. Die Direktorin des Senckenberg- Forschungszentrums für Biodiversität ist Professorin an der Goethe-Universität Frankfurt.

Musik: Ketsa – 05 "PC Plodder" (https://freemusicarchive.org)