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01. März 1948: 75. Jahrestag der Gründung der Bank deutscher Länder, der späteren Bundesbank in Frankfurt am Main

Die von den Westalliierten gegründete Bank deutscher Länder (BdL) war die Vorgängerinstitution der heutigen Deutschen Bundesbank. Nach den Erfahrungen mit der weisungsgebundenen Reichsbank wurde sie von Anbeginn an mit politischer Unabhängigkeit ausgestattet, die von der Alliierten Bankenkommission überwacht wurde. Als die Bank deutscher Länder 1951 in deutsche Zuständigkeit überführt werden sollte, gab es teils heftige Diskussionen über ihre Autonomie. Sie bewahrte sie sich jedoch gegenüber ihren Gegnern, wie Bundeskanzler Konrad Adenauer und seinem Finanzminister Fritz Schäffer, und wurde zum Markenzeichen der Deutschen Bundesbank, was ihr bei der deutschen Bevölkerung großes Vertrauen eintrug. 

Situation im Nachkriegsdeutschland 

Die deutsche Wirtschaft lag nach Ende des Zweiten Weltkriegs am Boden. Die Reichsmark war praktisch wertlos, es herrschte Inflation und die Versorgung durch Tauschgeschäfte oder „Zigarettenwährung“ am Schwarzmarkt waren in ganz Deutschland verbreitet. Es kursierten in den Geldbeuteln der Deutschen quasi vier Währungen: die alte Rentenmark, die Reichsmark, das Besatzungsgeld der Siegermächte sowie die „Zigarettenwährung“ der Schwarzmärkte. Vor diesem Hintergrund entschieden sich die Amerikaner und Briten nach langen Diskussionen, die Bank deutscher Länder zu schaffen. Die Reichsmark sollte im Zuge der Währungsreform am 21. Juni 1948 mit der Einführung der von ihnen so benannten Deutschen Mark abgelöst werden. Die Militärregierung der französischen Besatzungszone schloss sich wenig später an. 

Zur Vorbereitung errichteten die Westmächte in ihren Besatzungszonen ein neues, zweistufiges Zentralbanksystem, das sich mit seinem föderativen Aufbau an dem Federal-Reserve-System der USA orientierte. Es bestand aus den rechtlich selbstständigen Landeszentralbanken in den einzelnen Ländern und der am 1. März 1948 in Frankfurt gegründeten Bank deutscher Länder. In der sowjetischen Besatzungszone wurde am 20. Juli 1948 die Deutsche Notenbank, die spätere Staatsbank der DDR, gegründet.

Aufbau und Aufgaben

Die Bank deutscher Länder setzte sich aus dem Direktorium und dem Zentralbankrat zusammen. Das Direktorium hatte dabei die Aufgabe, die Beschlüsse und Aufgaben des Rats durchzuführen. Karl Bernard wurde am 5. Mai 1948 zum Vorsitzenden des Zentralbankrats gewählt und Wilhelm Vocke am 20. Mai 1948 durch die Wahl der neun Präsidenten der Landeszentralbanken zum Präsidenten des Direktoriums. 

Die Bank deutscher Länder war für den Druck von Banknoten und die Prägung von Münzen ebenso verantwortlich wie für die Währungspolitik. 

Ablösung durch die Deutsche Bundesbank

Nach dem deutschen Grundgesetz vom 23. Mai 1949 wurde der Bund verpflichtet, die Bank deutscher Länder durch eine Währungs- und Notenbank als Bundesbank zu ersetzen. Mit dem Gesetz über die Deutsche Bundesbank vom 1. August 1957 wurde der zweistufige Aufbau des Zentralbankensystems beseitigt und die Bundesbank wurde die unabhängige Zentralbank Deutschlands. Die Preisstabilität zu sichern, ist, wie bereits die der Bank deutscher Länder, ihre oberste Aufgabe. 

 

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