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Hessen und die Wiedervereinigung – Aufbauhilfe für Thüringen 1989/90

Blickpunkt Hessen 29

  • Autor: Mühlhausen, Walter
  • Wiesbaden: Hessische Landeszentrale für politische Bildung, 2025. - 30 Seiten
  • Bestellnummer: H029-HE
  • Kategorie: Hessen,

Es ist ein historischer Tag sondergleichen in der neueren deutschen Geschichte: die unerwartete Öffnung der Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten am 9. November 1989, erkämpft von der friedlichen Revolution der Bürgerinnen und Bürger der DDR. Der hessische Ministerpräsident Walter Wallmann (CDU) weilte mit einer Delegation von Bundeskanzler Helmut Kohl in Warschau. Am Abend erhielt Wallmann von einem Mitarbeiter des Kanzlers die Nachricht, in „Berlin sei die innerdeutsche Grenze geöffnet worden, viele Ostberliner seien bereits in Westberlin“. Das war nur eine knappe Mitteilung, aber es war eine Nachricht von weltgeschichtlicher Tragweite. Von einem auf den anderen Tag waren damit auch die knapp 270 Kilometer der schier unüberwindbaren Demarkationslinie zwischen Hessen und Thüringen durchlässig geworden. Der Ministerpräsident nutzte die „Gunst der Stunde“, machte die Frage der Folgerungen aus der neuen Situation für Hessen und das Verhältnis des Landes zum Osten zur Chefsache. So übernahm Hessen eine Vorreiterrolle und unterstützte besonders Thüringen in dem Bemühen, die Folgen der Spaltung Deutschlands zu überwinden, die Erblast der DDR-Diktatur abzutragen und das Land auf den Pfad der Demokratie zu führen.

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