Meinungsmache praktisch: Ein Laborblick in das Entstehen und Verarbeiten von Nachrichten in Demokratie und Diktatur
Der interaktive deutsch-deutsche Nachrichtenvergleich „Aktuelle Kamera des ehemaligen DDR-Fernsehens/Tagesschau (ARD)“ der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung ist online
„Die Medienschelte ist in heutiger Zeit so normal wie der Wetterbericht nach den Nachrichten. Doch im Zeitalter von Fake News und „alternativen Fakten“ braucht es ein Angebot der politischen Bildung, um den Wert freier und unabhängiger Medien sich selbst praxisnah zu erschließen.“ Mit diesem Statement begleitet der Direktor der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung (HLZ), Dr. Alexander Jehn, den Online-Gang des ersten interaktiven deutsch-deutschen Nachrichtenvergleichs „Aktuelle Kamera versus Tagesschau“.
„Damit hat die HLZ ein zeitgemäßes Angebot geschaffen, das einen beeindruckenden Einblick in die deutsch-deutsche Medienarbeit der jüngeren deutschen Geschichte gibt und zeigt, wie essentiell unabhängige Nachrichten für das Funktionieren einer plural verfassten, freien Gesellschaft sind“, so Jehn.
Die Web-Anwendung ist so konzipiert, dass Schülerinnen und Schüler in ihrer Medienkompetenz geschult werden und sich gleichzeitig spielerisch und interaktiv sowohl mit der deutsch-deutschen Geschichte als auch mit der Rolle und Funktion von (Nachrichten-) Medien in Demokratien und Diktaturen auseinandersetzen. So können sie den eigenen Nachrichtenkonsum reflektieren und ein Bewusstsein für die Relevanz unabhängiger Nachrichten und die Notwendigkeit einer freien Presse erhalten.
„Gerade die Beispiele ‚systemischer Konkurrenten‘ des demokratischen Modells, wie wir sie von Konstrukten sogenannter präsidialer oder autoritärer Demokratien kennen, zeigen, dass der Abbau von demokratischen Rechten und Institutionen, wie das Recht auf Demonstration, Versammlung und Gewaltenteilung, immer auch mit massiven Eingriffen in die Presse- und Meinungsfreiheit verbunden ist!“ so der Direktor. Dies gelte auch für jenes politische Klima, das von „alternativen Fakten“ spricht, wenn es Lügen oder Propaganda meint und jegliche seriöse und kritische Berichterstattung als „verlogen und korrupt“ ablehne.
Das Bildungsangebot spricht flexibel je nach Lehr- und Lernstand alle Klassenstufen und Schulformen ab der Mittelstufe an. Die Bandbreite reicht von einfachen Zuordnungsaufgaben über Verständnistests bis hin zur Möglichkeit, selbst Texte und Meldungen nach handwerklichen Standards im Rahmen einer „Nachrichtenwerkstatt“ zu schreiben.
Informationen für Lehrkräfte bieten weiterführende Zusatzaufgaben, methodische Anregungen und didaktische Hinweise.
Damit leistet das Angebot einen wichtigen Beitrag zur Förderung demokratischer Kultur ganz allgemein, insbesondere aber im Bewusstsein Jugendlicher.
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