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50 Jahre „Mai-Offensive“ der RAF – Themenmonat der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung

Vor 50 Jahren, am 11. Mai 1972, begann die Rote Armee Fraktion (RAF) ihre erste und konzentrierteste Anschlagsserie, die sogenannten „Mai-Offensive“, mit einem Bombenanschlag auf das I.G.-Farben-Haus und das heutige Casino des Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zwei Bomben explodierten im Eingangsbereich des I.G.-Farbenhaus, damals genannt Farben-Building, eine weitere selbstgebaute Bombe explodierte vor dem sogenannten „Terrace Club“, dem US-Offizierscasino in Frankfurt am Main. Bei dem Anschlag wurde Oberstleutnant Paul A. Bloomquist getötet, 13 weitere Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Weitere vier Anschläge sollten folgen, bevor nach und nach die führenden Mitglieder der RAF verhaftet werden konnten.

Bis Ende Mai hat die Hessische Landeszentrale einen Themenmonat zur Anschlagsserie der RAF im Mai 1972 erarbeitet. Am 11. Mai 2022, dem 50. Jahrestag des ersten Anschlages, wird die erste Folge der neuen zweiteiligen Podcast-Reihe „Die RAF in Hessen“ veröffentlicht. Die Podcast-Folgen beschäftigen sich mit der Vorgeschichte und der Anschlagsserie, kontextualisieren das Verhältnis zwischen dem Frankfurter linksradikalen Milieu und der RAF und zeigen, welche Ereignisse und Entwicklungen zur Anschlagsserie geführt haben.

Zu den einzelnen Anschlägen wird es Kalenderblätter geben, die zusammengefasst die wichtigsten Fakten um die Anschlagsserie, die Ermittlungsarbeit der staatlichen Behörden und die Festnahme der RAF-Mitglieder in Hessen darstellen.

Die Ereignisse der „Mai-Offensive“ 1972 stehen deutlich im Schatten des sogenannten „Deutschen Herbstes“ 1977. Gerade die Frage, welches Verhältnis es zwischen der RAF und Hessen bis 1972 gab, stand bisher nicht im Fokus der medialen und wissenschaftlichen Aufarbeitung der Geschichte der RAF. Die Hessische Landeszentrale für politische Bildung möchte mit dem Themenmonat erreichen, dass die Geschichte der RAF in Hessen als Teil der politischen Bildung einen wichtigeren Stellenwert in der Auseinandersetzung mit der Geschichte des „bundesdeutschen Linksterrorismus“ einnimmt. Über Rückmeldungen, Feedback und Wünsche zu weiteren informativen Angeboten würden wir uns sehr freuen. 


Bei Fragen, Anmerkungen oder Presseanfragen wenden Sie sich bitte an:

Robert Wolff (robert.wolff@hlz.hessen.de)
Hessische Landeszentrale für politische Bildung
Fachbereich I - Politisch-Historische Zusammenhänge
Referat I/2 - Grenzmuseen, Linksextremismus, Islamismus, Sonderprojekt: SED-Aufarbeitung
Taunusstraße 4-6 | 65183 Wiesbaden