Die Declaration of Independence und das Ringen um Gleichheit: Von 1776 bis zur Gegenwart
Die Hessische Landeszentrale für politische Bildung lädt gemeinsam mit dem John McCloy Transatlantic Forum und der Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte herzlich ein zum Auftakt der neuen Vortragsreihe »Umkämpftes Vermächtnis. Die ›Declaration of Independence‹ als lebendige Tradition, 1776 – 2026«. Mit Blick auf den 250. Jahrestag der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung am 4. Juli 2026 beschäftigt sich die interdisziplinäre Reihe mit deren Wirkungsgeschichte und Aktualität – gerade auch vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Entwicklungen in den USA. Den ersten Vortrag hält der Politikwissenschaftler Christian Lammert (Freie Universität Berlin). Matthias Lutz-Bachmann, Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften, wird in die Reihe einführen.
Über den Vortrag
Die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika von 1776 gilt als Gründungsdokument moderner Demokratie und als Meilenstein im Ringen um Gleichheit. Doch schon bei ihrer Entstehung war das berühmte Versprechen, »dass alle Menschen gleich geschaffen sind«, von Widersprüchen und Ausschlüssen geprägt: Gemeint waren vor allem weiße, besitzende Männer. Frauen, Indigene und versklavte Menschen blieben außen vor. Der Vortrag zeichnet nach, wie das Gleichheitsversprechen der Declaration of Independence über 250 Jahre hinweg immer wieder neu interpretiert, erweitert und zugleich begrenzt wurde – von den Revolutionen des 18. Jahrhunderts über die Expansion der US-Demokratie, die Bürgerrechtsbewegung bis hin zu aktuellen Krisenphänomenen wie Populismus und wachsender sozialer Ungleichheit unter Donald Trump.
Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die Idee der Gleichheit historisch an die Nation gebunden wurde und wie diese Bindung bis heute als Mechanismus der Inklusion und Exklusion wirkt. Anhand historischer Anekdoten und aktueller Debatten wird gezeigt, dass Gleichheit nie selbstverständlich ist, sondern stets erkämpft, verteidigt und neu verhandelt werden muss. Der Vortrag schließt mit einem Plädoyer, das Gleichheitsversprechen der Aufklärung in einer globalisierten Welt neu zu denken und gegen seine Vereinnahmung durch exkludierende Identitätspolitik zu verteidigen.
Über den Redner
Christian Lammert ist Politikwissenschaftler und Professor am John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien der FU Berlin. 2022 veröffentlichte er gemeinsam mit Boris Vormann im Campus Verlag die Studie Das Versprechen der Gleichheit. Legitimation und die Grenzen der Demokratie. Zudem ist er Mitglied im Kuratorium des John McCloy Transatlantic Forums am Forschungskolleg Humanwissenschaften.
Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe finden Sie unter folgendem Link.
- Datum:
- 21.07.2025
- Uhrzeit:
- 19:00
- Veranstaltungsort:
- Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg
- Veranstalter:
- Hessische Landeszentrale für politische Bildung, John McCloy Transatlantic Forum und Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte.
- Kontaktperson:
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Zur besseren Disposition bitten wir um vorherige Anmeldung bis zum 17. Juli 2025 unter dieser Adresse:
anmeldung@forschungskolleg-humanwissenschaften.de