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Folge 5: „Jüdische Gemeinden in Hessen“

Diese Folge unseres Podcast taucht tief in das jüdische Leben, Geschichte und Kultur in Hessen ein. Ausgehend von der bewegenden Wiedereröffnung einer Synagoge in Kassel am 15. Dezember 1965 – 27 Jahre nach der Zerstörung durch die Nationalsozialisten – nimmt diese Folge die Geschichte der jüdischen Gemeinden in Hessen nach 1945 in den Blick, die von Zuwanderung, Vielfalt und Lebendigkeit geprägt ist. Der Podcast berichtet von den verschiedenen Aktivitäten, die in der jüdischen Gemeinde stattfinden. Ebenso werfen wir einen Blick auf die Ausstellung „Displaced at Home“ im Sara Nussbaum Zentrum für Jüdisches Leben in Kassel, die wichtige Themen rund um jüdische Identität und Zugehörigkeit anspricht.

Was hat die jüdischen Gemeinden in Hessen geprägt? Wie viele Gemeinde gibt es noch und wie groß sind sie? Wie sieht das aktive Leben in den Gemeinden aus? Vor welchen Herausforderungen stehen diese? Was bewegt jüdische Menschen in den Gemeinden seit dem 7. Oktober 2023? Welche Rolle spielt dabei der Umgang und die Konfrontation mit Antisemitismus?

Diese und weitere Fragen bespricht Gastgeberin Isabel Gathof, Moderatorin, Filmemacherin und Medienproduzentin aus Hanau, mit ihren Gästen Daniel Neumann, Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Hessen (LJGH) und Ilana Katz, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Kassel.

Wir sprechen über die Sorgen und Enttäuschungen, aber auch die Hoffnungen jüdischer Menschen in Hessen und schauen auf Ihre Zukunft und Sicherheit, die ohne Solidarität der Mehrheitsgesellschaft mit den jüdischen Gemeinden nicht zu haben ist.

Konzept: Isabel Gathof, Felix Münch, René Mallm & Claudia Stul
Moderatorin: Isabel Gathof
Studiogäste: Daniel Neumann, Ilana Katz
Audioausschnitt Intro: Audioausschnitt aus der Hessenschau vom 13.12.1965 aus dem hr Retro Archiv
Aufnahme & Bearbeitung: Sascha Amic, Metz Neun Synchron, Offenbach
Intro- und Outro-Musik: Aggressive High Cultures von Frank Herrlinger sowie Monet von Magnus Moone (beides SoundTaxi)
Projektbetreuung HLZ: René Mallm, Felix Münch & Claudia Stul
Produktionstechnische Gesamtleitung: Isabel Gathof

Angebote, Feedback und Links

Alle Angebote, Veranstaltungen, Publikationen, Onlineformate der hessischen Landeszentrale für politische Bildung sowie Unterrichtsmaterialien zum Podcast finden sie auf unserer Homepage unter www.hlz.hessen.de.

Die Landeszentrale für politische Bildung freut sich über Feedback, Anregungen und Kritik zum Podcast. Schreiben sie uns eine E-Mail an juedischesleben@hlz.hessen.de.

Den im Podcast besprochenen Audiomitschnitt finden Sie hier:

Weitere Infos zu den im Podcast angesprochenen Inhalten finden Sie hier:

  • Link zur Homepage des Landesverbandes Jüdischer Gemeinden in Hessen unter: https://lvjgh.de/

Disclaimer

Der Inhalt des Podcast gibt die subjektive Wahrnehmung, Haltung und Meinung der Gäste wieder und entspricht nicht zwingend der Wahrnehmung, Haltung und Meinung der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung (HLZ) und ihrer Bediensteten.

(0:00:31) – Wiedereröffnung der Synagoge in Kassel und jüdisches Gemeindeleben in Hessen

(0:14:03) – Zuwanderung, Vielfalt und Kultur: Demografischer Wandel, Aktivitäten und Herausforderungen jüdischen Lebens nach dem Krieg

(0:18:08) - Ausstellung Displaced at Home und Gründung des Sara Nussbaum Zentrums für Jüdisches Leben in Kassel

(0:24:22) – Antisemitismus, Sicherheit und Sorgen. Herausforderungen für das Leben und die Identität von Jüdinnen und Juden in Hessen

(0:31:03) - Wächterdienst vor der Synagoge und Solidarisierung der Bevölkerung

(0:38:49) - Reaktionen auf die documenta fifteen in Kassel und Diskussion über Antisemitismus

(0:41:30) – Zukunftsaussichten: Perspektiven für jüdische Menschen in Deutschland und Abschlussworte

Isabel Gathof hat sich im Laufe der letzten zehn Jahre als Nachwuchsfilmemacherin auf internationaler Ebene eine Kernkompetenz in der filmischen Umsetzung jüdischer Sujets erarbeitet und setzt sich inzwischen multimedial mit der jüdischen Geschichte Hessens auseinander. 

Ihrem Studium an der Hochschule für Fernsehen (HFF München) ging eine Ausbildung zur Werbekauffrau bei Saatchi & Saatchi in Frankfurt voran, die sie als eine der besten Absolventinnen Hessens abschloss. Nach einem Auslandssemester an der Tel Aviv University verlagerte sie ihren Studienschwerpunkt von Filmproduktion auf Dokumentarfilmregie und gründete nach erfolgreichem Studienabschluss mit Diplom ihre Produktionsfirma „FEINSHMEKER FILM“.

Für ihren ersten abendfüllenden Kinodokumentarfilm „Moritz Daniel Oppenheim – Der erste jüdische Maler“ wurde Isabel Gathof u. a. 2018 mit dem Hessischen Newcomer Preis ausgezeichnet.

Zusammen mit den Co-Produzentinnen des Spielfilms „Im Labyrinth des Schweigens“, Sabine Lamby & Cornelia Partmann – naked eye film (München/Berlin) realisierte sie den Kinodokumentarfilm „Fritz Bauers Erbe – Gerechtigkeit verjährt nicht“, der sich mit den letzten NS-Prozessen in Deutschland beschäftigt und Erklärungsansätze auf die Frage, warum die juristische Aufarbeitung von NS-Verbrechen in der Bundesrepublik so lange gedauert hat, liefert. Ein besonderes Augenmerk kommt dabei den Stutthof-Prozessen in Münster (2018/19) sowie Hamburg (2019-2020) und der Rolle der Holocaust-Überlebenden Judy Meisel & Roza Bloch, die vor Gericht als Nebenklägerinnen ihre persönliche Geschichte teilen. Im Rahmen eines medienpädagogischen Dialogprojekts im Auftrag der Stadt Mannheim entstand vor kurzem die Dokumentation „TKUMAnnheim – Jüdisches Leben von 1945 bis heute“, die ein sehr lebendiges und farbenfrohes Bild der Wiederauferstehung der jüdischen Gemeinde Mannheim nach der Shoah zeichnet – und auch der Jewrovision besondere Beachtung schenkt.

Links zum Film und Projekt „Moritz Daniel Oppenheim macht Schule“ und zur Arbeit von Isabel Gathof:

https://www.realfictionfilme.de/fritz-bauers-erbe-gerechtigkeit-verjaehrt-nicht.html
​​​​​​​https://www.fbw-filmbewertung.com/film/fritz_bauers_erbe_gerechtigkeit_verjaehrt_nicht https://www.hessenschau.de/kultur/dokumentarfilm-fragt-nach-dem-erbe-fritz-bauers,audio-77610.html
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/kultur/fritz-bauers-erbe-stutthof-prozesse-gegen-kz-aufseher-18023411.html
​​​​​​​https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/fritz-bauers-erbe/ https://wissenschaft.hessen.de/preistraegerinnen-und-preistraeger-des-hessischen-film-und-kinopreises-2018
www.MDOmachtSchule.de
https://www.instagram.com/mdomachtschule/
www.facebook.com/OppenheimmachtSchule
https://www.fbw-filmbewertung.com/film/moritz_daniel_oppenheim_macht_schule www.MoritzDanielOppenheim.com
https://www.fbw-filmbewertung.com/film/moritz_daniel_oppenheim
https://www.hentrichhentrich.de/buch-moritz-daniel-oppenheim.html
https://www.film-hessen.de/fh_tour/tkumannheim-juedisches-leben-von-1945-bis-heute/
https://www.fbw-filmbewertung.com/film/tkumannheim_juedisches_leben_von_1945_bis_heute
​​​​​​​https://www.giessener-allgemeine.de/kreis-giessen/lich-ort848773/neue-perspektiven-auf-das-lebendige-judentum-92686001.html​​​​​​​

Ilana Katz wurde 1962 in Riga geboren und wanderte 2000 mit ihrer Familie nach Kassel, Deutschland aus. Gemeinsam mit ihrem Ehemann eröffnete sie einen Pflegedienst, eine Tagespflege und 2015 das „Sara Nussbaum Zentrum für Jüdisches Leben“ in Kassel. Sie ist Ehrenbürgerin der Stadt Kassel, engagiert sich seit Jahren für das jüdische Leben in der Kasseler Stadtgesellschaft und darüber hinaus. Seit 2009 ist sie dortige Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde. Ilana Katz begann als Hobby mit der Malerei. Mittlerweile hängen ihre Gemälde unter anderem in Düsseldorf, Berlin, Riga, Brüssel und Tel Aviv.

Links zur Arbeit von Ilana Katz, der jüdischen Gemeinde Kassel und dem „Sara Nussbaum Zentrum für Jüdisches Leben“ in Kassel

https://sara-nussbaum-zentrum.de/displaced-at-home-ein-ort-den-man-zuhause-nennt-eine-ausstellung-zum-juedischen-leben-im-20-jahrhundert-in-kassel/
https://www.hessenschau.de/tv-sendung/waechterdienst-vor-der-synagoge-in-kassel,video-188874.html
https://kassel.deutscher-koordinierungsrat.de/gcjz-kassel-Waechterdienst-Mai-2024
https://kassel.deutsch-israelische-gesellschaft.de/waechterdienst-vor-der-synagoge/
https://dresden.deutsch-israelische-gesellschaft.de/ilana-katz-ehren-kasselaenerin/

Daniel Neumann studierte Rechtswissenschaft in Mainz, Darmstadt und Frankfurt und war anschließend im Börsen- und Wertpapierhandel tätig, bevor er 2003 beim Landesverband der Jüdischen Gemeinde in Hessen begann. Seine Zulassung als Rechtsanwalt erhielt er 2004. Seit 2006 ist er Direktor des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Hessen. Seit 2008 ist er ehrenamtlicher Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Darmstadt und seit 2017 deren Vorsitzender. Neumann war von 2008 bis 2022 Richter im Schiedsgericht beim Zentralrat der Juden in Deutschland. Seit 2022 ist er Präsidiumsmitglied des Zentralrats der Juden in Deutschland.  Er vertritt den Landesverband im Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks und ist Vorsitzender des Programmausschusses Fernsehen. Seit Dezember 2023 ist er Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Hessen.

Links zur Person und Arbeit von Daniel Neumann und dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen (LVJGH)

https://lvjgh.de/
https://lvjgh.de/ueber-uns
https://jg-darmstadt.de/aktuelles/news/1452-man-fuehlt-sich-all-eingelassen-daniel-neumann-und-philip-kraemer-sprechen-ueber-antisemitismus-und-erinnerungskultur/
​​​​​​​https://www.juedische-allgemeine.de/unsere-woche/fuehrungswechsel-beim-landesverband-der-juedischen-gemeinden/
​​​​​​​https://lvjgh.de/aktuelles/news/1498-weckruf-zum-guten/​​​​​​​

Unterrichtsmaterial (PDF) zur Podcast-Reihe „Jüdisches Leben, Geschichte und Kultur in Hessen“ 

Folge 5: „Jüdische Gemeinden in Hessen“