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8. September 1895: 125. Todestag Adam Opel

Gründer der Opel Maschinen- und Fahrradfabrik in Rüsselsheim – erst nach seinem Tod stieg seine Frau Sophie Opel 1898 in die Automobilproduktion ein

Adam Opel, als Sohn des Schlossermeisters Philipp Wilhelm Opel am 9. Mai 1837 in Rüsselsheim geboren, absolvierte nach seiner Schulzeit zunächst eine Schlosserlehre in der Werkstatt seines Vaters. 1857 ging Opel auf Wanderschaft nach Belgien, England und Frankreich. In Paris, wo der industrielle Aufbruch auch durch die dortige Weltausstellung 1855 überall sicht- und greifbar war, sammelte er ab 1858 in mehreren Unternehmen Berufserfahrungen, vor allem aber in zwei Nähmaschinenfabriken. 1862 kehrte er nach Rüsselsheim zurück und gründete im selben Jahr eine eigene Nähmaschinenmanufaktur. Im Groß-Gerauer Kreisblatt bot er in Inseraten seine Produkte an: „Adam Opel, Mechaniker, empfiehlt selbstgefertigte Nähmaschinen nach der neuesten Construction zu festen und billigen Preisen.“

Einer der größten Produzenten von Nähmaschinen in Deutschland

Vor allem auch durch die finanzielle Unterstützung seiner Frau Sophie Marie (geb. Scheller), die er im November 1868 geheiratet hatte, konnte Opel eine neue Fabrik bauen. 1869 hatte er bereits 40 Mitarbeiter. 1873 folgte die Gründung der ersten Opel-Niederlassung in Frankfurt, die sein Bruder Wilhelm leitete. 1884 produzierte seine Fabrik mit 300 Mitarbeitern bereits 18.000 Nähmaschinen. Innerhalb von 20 Jahren war Adam Opel damit zu einem der größten Produzenten von Nähmaschinen in Deutschland aufgestiegen. Die hohe Qualität seiner Nähmaschinen und zahlreiche Auszeichnungen auf internationalen Ausstellungen führten dazu, dass er auch kräftig ins Ausland exportierte, z.B. nach Frankreich, Russland, USA und Indien.

1886 Einstieg in das Fahrradgeschäft

1886 stieg Opel in die Fahrradproduktion ein. Zunächst baute er Hochräder vom Typ „Schwalbe“, 1887 kam sein erstes Niederrad, der „Opel Blitz“ auf den Markt. 1890 lag die Produktion von Niederrädern bei 1.200, 1896 waren es bereits 10.000 und 1899 rund 20.000 Stück, wodurch der Umsatz mit Fahrrädern den Nähmaschinenumsatz überholte. Die Söhne Adam Opels nahmen an verschiedenen Radrennen mit Opel-Rennrädern teil und trugen damit auch ihren Teil zur Verbreitung der Marke Opel bei. Adam Opel selbst wurde 1888 Gründungsmitglied des ersten Fahrradvereins in Rüsselsheim sowie des „Vereins Deutscher Fahrradfabrikanten“. Die gute Qualität sowie die Modell- und Systemvielfalt sorgten für eine schnelle Verbreitung der Opel-Fahrräder im In- und Ausland.

Erst nach Adam Opels Tod begann die Automobilproduktion in der Opel-Fabrik

Adam Opel starb am 8. September 1895. Er wurde auf dem Alten Friedhof begraben, später in das Mausoleum der Familie Opel auf dem ehemaligen Friedhof an der Mainzer Straße umgebettet. Er hinterließ seiner Frau Sophie und seinen Söhnen mit der Opel Maschinen- und Fahrradfabrik ein erfolgreiches Unternehmen mit insgesamt 600 Mitarbeitern. Sophie Opel stieg 1898 zusammen mit ihren Söhnen in die Automobilproduktion ein und legte damit den Grundstein für eines der führenden deutschen Automobilunternehmen. 1911 wurde die Nähmaschinenproduktion eingestellt. Bedingt durch die Weltwirtschaftskrise verkauften die Erben Adam Opels 1929 das Unternehmen an den amerikanischen Automobilkonzern General Motors.
Bei einer Führung in Rüsselsheim kann man heute auf den Spuren Opels wandeln. Auf der Besuchsliste stehen u.a. das Geburtshaus, das Denkmal „Denkwerk“, das Hauptportal der ersten Fabrik Adam Opels, das Mausoleum, die Opel-Rennbahn und die Opelvillen (Zentrum für Kunst). Mehr Informationen dazu finden Sie hier.