Zum Hauptinhalt springen

19. September 1945: 75. Jahrestag Gründung von Groß-Hessen

Die Geburtsstunde des heutigen Bundeslandes Hessen

„Die Landesgründung war wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Grundsteinlegung der Demokratie im Nachkriegshessen gewesen.“ (Prof. Dr. Walter Mühlhausen)

Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Gebiet des heutigen Hessen, in Teilen Konkursmasse des Staates Preußen, Teil der amerikanischen Besatzungszone. Mit der Proklamation Nr. 2 der amerikanischen Militärregierung im Namen des Oberbefehlshabers der amerikanischen Streitkräfte in Europa, General Dwight D. Eisenhower, am 19. September 1945 wurden die preußischen Provinzen Kurhessen und Nassau (vormalige preußische Provinz Hessen-Nassau) mit dem früheren Volksstaat Hessen (Hessen-Starkenburg und Oberhessen) und den östlich des Rheins gelegenen Teil von Rheinhessen zum Land Groß-Hessen vereinigt. Ausgeschlossen waren die Gebiete im Westen, die Teil der französischen Besatzungszone wurden: die nassauischen Landkreise Sankt Goarshausen, Unterlahn, Oberwesterwald, Unterwesterwald sowie der westlich vom Rhein gelegene Teil von Rheinhessen. Die rechts des Rheins in der amerikanischen Besatzungszone gelegenen Stadtteile der Städte Mainz und Worms blieben in der amerikanischen Besatzungszone und gehören damit bis heute zu Hessen.

Die französisch besetzten Gebiete wurden 1946 als Regierungsbezirke Montabaur und Rheinhessen Teil des Landes Rheinland-Pfalz. Die einstige Exklave Wimpfen wurde gegen den mehrheitlichen Widerstand der Bevölkerung und Hessens Teil des neu gegründeten Bundeslandes Württemberg-Baden.

Das neue Land Groß-Hessen umfasste drei Regierungsbezirke: Kassel, Wiesbaden und Darmstadt. Als Hauptstadt wurde von der Militärregierung die glimpflich vom Bombenkrieg davongekommene alte Residenzstadt Wiesbaden bestimmt. Bereits am 16. Oktober 1945 nahm die erste Landesregierung unter dem von den Amerikanern bestimmten Ministerpräsidenten Karl Geiler die Arbeit auf.

Der Name Groß-Hessen wurde schließlich mit der Volksabstimmung am 1. Dezember 1946 über die „Verfassung des Landes Hessen“, die das Staatsgrundgesetz des Staates Groß-Hessen – das am 22. November 1945 erlassen worden war – ablöste und deren Annahme durch den Namen Hessen ersetzt. Mit der gleichzeitig stattfindenden ersten Landtagswahl, die die SPD gewann und mit der neugegründeten CDU eine Große Koalition bildete, wurde Christian Stock der erste gewählte Ministerpräsident des Landes Hessen.

Bei der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung können u. a. folgende Publikationen zum Thema bestellt werden: